Ivan Nedelko in überragender Form
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Alle, sowohl Zuschauer als auch Spieler zollten bereits zur Turnierhalbzeit der METZINGEN OPEN 2024 höchste Anerkennung. Die Ränge sind vor allem bei den Lokalmatadoren, wie auch den Spitzenspielern gut gefüllt und am Abend stand auch noch das erste Side Event an. Die Veranstalter freuten sich über viele Begeisterte bei Afterwork mit Livemusik und Flammkuchen.
Turnierstart war um 13 Uhr mit drei Begegnungen der 1.Runde im Einzelhauptfeld. Auf Court 2 standen sich der 24-jährige Russe Oscar Galimardanov und der an Position 2 gesetzte Stefan Popovic aus Serbien gegenüber. Der groß gewachsene Galimardanov, der drei deutsche Spieler in der Qualifiaktion jeweils in 2 Sätzen besiegte war vom Fleck weg in der Partie drin. Mit einer hohen ersten Aufschlagquote legte er den Grundstein für sein Spiel. Deswegen reichte ihm im ersten Satz ein Break zum 6:3 um Popovic, immerhin Nr. 441 der ATP Weltrangliste in Schach zu halten. Im zweiten Durchgang war die Reise für den in der 2.Bundesliga für den Wiesbadener THC aktiven Popovic schon zu Ende, Galimardanov gewann mit 7:6.
Auf Court 11 hatte es der 23-jährige Justin Schlageter, der ebenfalls souverän mit drei 2-Satz Siegen die Qualifikation bestritt, mit dem Belgier Emilien Demanet zu tun. Der 19-jährigen Demanet, der immerhin bereits 3 ITF-Juniorentitel erzielte tat sich schwer Punkte zu erspielen, zumal Schlageter sehr gut auf den Beinen war und nahezu keine freien Punkte erlaubte. Der Pforzheimer Schlageter konnte so den ersten Satz mit 6:3 für sich entscheiden. Im 2.Satz änderte sich kaum das Bild und der Belgier tat sich schwer sein Spiel zu verändern, weswegen letztendlich Schlageter verdient mit 6:4 in die 2.Runde einzog.
Auf Platz 3 standen sich der Franzose Theo Papamalamis und der Niederländer Fons van Sambeek gegenüber. Der 18-jährige Papamalamis, der beim ITF Turnier in Poitiers bereits im Finale stand, wirkte unheimlich motiviert, so dass es der 22-jährige Qualifikant van Sambeek schwer hatte. Mitte des ersten Satzes gelang dem Franzosen ein Break mit dem er den ersten Satz mit 6:4 nach Hause brachte. Anfang des 2.Satzes schien van Sambeek, Nr.1221 der ATP Weltrangliste gehandicapt und musste bei 0:3 behandelt werden. Der Niederländer raffte sich nochmals auf und fightete um jeden Ball. Beim Stand von 3:5 gelang ihm noch ein Break und somit die Eintrittskarte in den 2.Satz, doch mit dem Re-Break machte Papamalamis mit 6:4 den Sack zu.
Der Centercourt wurde nun für den 17-jährigen Sebastian Gampert, ausgestattet mit einer Wildcard des WTB gegen den Qualifikanten Vit Kalina aus Tschechien hergerichtet. Gampert, der für den TC Hechingen in der Oberliga spielt, konnte das Match ausgeglichen gestalten und die Zuschauer sahen vor allem Grundlinienduelle, bei denen es hin und her ging. Schlussendlich war Kalina zwingender in seinem Spiel und nach dem 6:4 im ersten Satz, war der Bann gebrochen und auch der 2.Satz ging mit 6:0 an den 19-jährigen Tschechen.
Auf Court 11 folgte das Match zweier Qualifikanten zwischen dem Franzosen Antoine Walch, der als Lucky Loser ins Hauptfeld rutschte und dem 21-jährigen Ruben Hartig, der Tim Zeitvogel von der TEC Waldau in der Quali ausschaltete. Walch, der solidere der beiden Spieler, brachte Hartig fast zur Verzweiflung und trotz Schlägerwurf und anschließender Verwarnung verlor der Deutsche mit 5:7/1:6.
Nur 71 Minuten dauerte das Match zwischen dem niederländischen Qualifikanten Tomi van den Ham und Arthur Nagel aus Frankreich. Der 22-jährige van den Ham hatte nach drei Qualifikationsrunden etwas schwere Beine und verlor deutlich mit 2:6 und 3:6.
Auf Platz 2 traten anschließend Deney Wassermann aus den Niederlanden und der an Position 5 gesetzte Gilles Arnaud Bailly aus Belgien an. Der 23-jährige Wassermann reiste mit einem ITF-Turniersieg in Alkmaar an und war mit jede Menge Selbstvertrauen ausgestattet. Dies beförderte den Niederländer bis auf ATP Weltranglistenposition 640 und dementsprechend aggressiv ging er zu Werke, dabei hatte der Belgier mit 2:6/3:6 deutlich das Nachsehen.
Im Doppel trat auch der im Einzel an Position 1 gesetzte Syrer Hazem Naw an der Seite von Oscar Galimardanov (RUS) auf Court 3 an. Ihnen gegenüber standen Tim Zeitvogel von der TEC Waldau und Daniel De Jonge aus den Niederlanden. Es ereignete sich ein offenes Match mit Chancen auf beiden Seiten mit dem besseren Ende (6:4/2:6/10:7) für Naw/Galimardanov.
Vor dem Match des Tages standen sich auf dem Centercourt die beiden erfahrenen Christoph Negritu, 30-jähriger Spitzenspieler bei der TEC Waldau in der Regionalliga und der 31-jährige Hüne Elmar Ejupovic gegenüber. Ejupovic, der sich im letzten Jahr im ATP-Ranking bis auf Position 273 nach vorne spielte, kam schlecht in die Partie und kassierte gleich ein Break, das er nicht mehr kompensieren konnte. Somit war der erste Satz mit 3:6 verloren. Im 2.Satz dann umgekehrtes Bild. Negritu hatte zusehends Probleme seinen Aufschlag zu halten und mit einem Break ging dieser mit 6:3 an Ejupovic. Danach nahm das Match einen ähnlichen Verlauf, wie im 1.Satz. Negritu, der an Position 7 gesetzt ist, gelang ein Break, das er schließlich bis ins Ziel zum 6:3 rettete.
Im Erstrundenmatch der beiden Qualifikanten zwischen Aaron Funk und Christian Djonov auf Court 11 überwogen lange Grundlinienduelle. Beide dennoch mit viel Spielwitz ausgestattet, schenkten sich nichts. Sowohl der 18-jährige Funk, als auch der 24-jährige Djonov witterten ihre Chance, in die 2.Runde einzuziehen und so war bei beiden Ausdauer gefragt. Der Renninger Funk hatte schließlich den längeren Atem und jubelte über sein 6:4/7:6.
Das letzte Doppelmatch des Tages fand auf Court 2 zwischen Dario Drebenstedt/Jannik Maute und den an Position 2 gesetzten Franzosen Maxence Rivet und Fabien Salle statt, mit glücklicherem Ende für die französische Paarung, die mit einem 7:6/7:5 in die nächste Runde einzogen.
Zum mit Spannung erwarteten Match of the day, zwischen Ivan Nedelko, Spitzenspieler des TC Metzingen in der Oberliga und dem für den TV Reutlingen in der 2.Bundesliga gemeldeten Alex Knaff füllten sich die Ränge fast komplett. Die Frage war, wird der 38-jährige Altmeister vom Ermstal gegen das Tempo des Luxemburgers Knaff Paroli bieten können. Die Antwort folgte auf dem Platz. Der 38-jährige Nedelko, ehemalige Nr.238 der ATP Weltrangliste, brachte die Zuschauer ins Schwelgen und präsentierte Tennis der Extraklasse. Er bestach mit einer ungeheuren Präzision und Variantenvielfalt und gewann auch in dieser Höhe verdient mit 6:1 und 6:2.
Einen besseren Übergang zu Afterwork mit Livemusik konnten sich die Verantwortlichen um Turnierdirektor Markus Gentner nicht wünschen, denn fast alle Zuschauer genossen noch den lauen Sommerabend und können sich schon auf die weiteren Turniertage freuen.
Impressionen des Spieltages